Wie gesund is(s)t Hannover?

Presse Club

Gutes Essen kostet nicht viel Mühe, nicht viel Zeit und erst recht nicht viel Geld – und doch investieren viele Menschen zu wenig davon in ihr leibliches Wohl. In der Ausgabe „Wie gesund is(s)t Hannover?“ der Sendung „Presse Club! Hannover im Gespräch“ diskutierten am 18. Februar vier ganz unterschiedliche Ernährungs-Experten mit Moderator Mark T. Hofmann über unsere tägliche Ernährung.

„Wir essen ungesund“, meinte die Ernährungsberaterin Ulrike Löhr. Fast Food sei für viele Menschen nicht nur unterwegs, sondern auch zuhause immer öfter erste Wahl. Doch dabei spare man vielleicht ein wenig Zeit in der Zubereitung, garantiert aber kein Geld. „Ich glaube, dass eine selbst gemachte Lasagne mit Rinderfleisch und Gemüse billiger ist als eine Pferdelasagne aus der Tiefkühltruhe“, sagte Edelgastronom Norbert Schu unter Anspielung auf den Pferdefleisch-Skandal, der der Sendung eine besondere aktuelle Brisanz gab.

Doch auch das Zeitargument wollte Rainer Wagner, Genussexperte und Redakteur der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ nicht gelten lassen: „Laut Statistik verbringt jeder Mensch täglich Stunden mit Fernsehen. Aber eine halbe Stunde fürs Kochen soll nicht drin sein?“ Denn darin waren sich alle Experten der Runde einig: Gutes Essen zuzubereiten, muss nicht lange dauern. Simple Zutaten, einfache Rezepte – das genüge für eine schmackhafte Mahlzeit. Man müsse allerdings wissen, wie es geht. „Die Unsicherheit im Umgang mit natürlichen Produkten ist groß“, wusste Frank Buchholz, Vorsitzender des Vereins „Slow Food“ in Hannover.

Ob jemand bio einkaufe oder nicht, sei zweitrangig, waren sich die Experten einig. Sie plädierten aber insgesamt für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Nahrungsmitteln. Und dazu gehöre auch, weniger Fleisch zu essen. Einmal in der Woche ein Braten, klassischerweise am Sonntag, sei ein guter Maßstab. Aber zu verkopft dürfe der Umgang mit dem Essen nicht werden. „Essen darf nichts mit Zählen zu tun haben“, sagte Ulrike Löhr.

Die Aufzeichnung der Sendung können Sie sich hier ansehen.

Bericht: Heiko Randermann