Hinter der Fassade des Hauses Georgsplatz 5 wird nicht nur Geld gezählt, gerollt und vernichtet. Hier wird auch Politik gemacht. Geldpolitik, wie der Presse Club bei seinem Besuch am 12. März erfuhr.
Dirk Gerlach vom Stab des Präsidenten der Deutschen Bundesbank Hauptverwaltung in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt führte in die Aufgaben seines Hauses ein und stellte fest: „Zentralbanken brauchen immer auch das Vertrauen und die Unterstützung der Bevölkerung, denn ihr Erfolg hängt letztlich vom gesellschaftlichen Konsens über die Vorteilhaftigkeit stabilen Geldes ab. Zu den wichtigsten Aufgaben der Bundesbank zählt mithin auch, die Geldpolitik und die weiteren Aufgaben der Notenbank zu erläutern.“ Damit begann er alsbald.
Das europäischen System der Zentralbanken, zu dem die Deutsche Bundesbank gehört, vereint die Euro-Länder und andere europäische Länder, die den Euro nicht als Währung eingeführt haben, um die Stabilität des Geldsystems zu sichern. Einzelne Aufgabenbereiche sind dabei die Kontrolle des Finanz- und Währungs-Systems, die Bankenaufsicht, die Geldpolitik, der Bargeld- und unbare Zahlungsverkehr und nicht zuletzt die wirtschaftspolitische Analyse.
Gerlach schilderte, welche Instrumente dabei z. B. zur nachhaltigen Überwindung von Krisen eingesetzt werden können, betonte aber auch: „Das Zentralbanksystem darf nicht Ausputzer für Versäumnisse der Politik sein.“ Als Zeitachse für die Bewältigung von Bankenkrisen nannte er ein Jahrzehnt, was die Schwierigkeiten bei der Bewältigung der aktuellen Probleme deutlich machte.
Interessant am Rande: Das im Bereich der Deutschen Bundesbank umlaufende Falschgeld hält sich in Grenzen. Auf eine Million echter Geldscheine kommt nur eine „Blüte“.
Ein kurzer Blick auf die Organisationsstruktur der Hauptverwaltung in Hannover: Sie führt Filialen in Bremen, Göttingen, Hannover, Magdeburg, Oldenburg und Osnabrück.
Bericht: Ulrich Eggert