200 Gäste im Alten Rathaus in Hannover hörten ganz genau und vor allem beeindruckt zu, was der Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni zum Thema Qualitätsjournalismus zu sagen hatte. Gemeinsam mit dem ADAC hatte die Sir-Greene-Stiftung zum Talk „vorwärts nach weit“ eingeladen, bei dem traditionell die Stipendiaten der Stiftung geehrt werden. Durch das Programm führte Hilke Jansen, NDR-Hörfunk-Moderatorin und ehemalige Stipendiatin der Sir-Greene-Stiftung.
„Ich bin langsamer, dafür aber richtig“, das ist die Antwort von Ingo Zamperoni auf die zunehmende Digitalisierung im Journalismus. Ein Rat, den er auch den Stipendiaten der Sir-Greene-Stiftung mit auf den Berufsweg gab. Denn: „Journalismus ist Handwerk, Handwerk, Handwerk!“
„Die Digitalisierung ist Fluch und Segen. Jeder will sofort immer alles haben“, so der Moderator weiter. Dabei sei es besonders wichtig, auch mal in Ruhe nach dem Warum und dem Wieso zu fragen. Der 43-Jährige plauderte gut gelaunt über seinen Alltag bei den Tagesthemen und über seine Zeit als Amerika-Korrespondent.
Ingo Zamperoni zeigte sich beeindruckt von den Projekten, die mit den internationalen Medien-Stipendien, jeweils dotiert mit 5.000 Euro, und dem mit 2.000 Euro dotierten Leibniz-Stipendium ausgezeichnet wurden:
Vanessa Schlesier, freie Autorin unter anderem für das ZDF und Spiegel TV, wird über den Kobalt-Abbau im Kongo berichten. Kobalt ist wichtig für Lithium-Ionen-Akkus der Elektroautos.
Das zweite internationale Medien-Stipendium geht an Christina Fleischmann und Martin Zinggl. Sie erhalten die Förderung für ein journalistisches Projekt zur Berichterstattung über die stark lebensbedrohende Noma-Krankheit in Nigeria und Guinea-Bissau. Die jungen Journalisten werden ihre Vorhaben im Sommer 2018 umsetzen und anschließend veröffentlichen.
Das mit 2.000 Euro ausgestattete Leibniz-Stipendium geht an Fatima Krumm, Volontärin der Kieler Nachrichten. Sie erhält ein Intensivseminar zum Thema Digitalisierung.
Fragen dazu und zu anderen Themen stellten die Stipendiaten, gemeinsam mit Studierenden der Fachhochschule Hannover, dann auch noch direkt an Ingo Zamperoni. Der Moderator nahm sich mehr als eine Stunde Zeit, um zu diskutieren und ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Bevor sich der dreifache Familienvater wieder in den Zug nach Hamburg setzte, gab er den Nachwuchsjournalisten noch einen Tipp mit, an den er sich selbst hält: „Das Ringen mit den Themen, mit sich und mit der Wahrheit ist das Wichtigste.“
Lesen Sie auch die Pressemeldung der Sir-Greene-Stiftung vom 18.04.18.