Krach: Subventionsbedarf der Krankenhäuser ist eine Hypothek für die Region

Steffen Krach

Das Image Hannovers und der Region sei nicht so schlecht, wie oftmals behauptet werde, stellte Regionspräsident Steffen Krach in seiner Vorstellung beim Presse Club Hannover heraus.

Am 26. September 2021 ist Steffen Krach in einer Stichwahl zum Regionspräsidenten gewählt worden. Jetzt hat er den Presse Club Hannover besucht und stand den Mitgliedern Rede und Antwort.

Er informierte über erste Erfolge seiner Arbeit im Amt des Regionspräsidenten und stellte die Aufgabenteilung zwischen Region und Landeshauptstadt heraus.

Anlass zur Diskussion lieferte das Bauprojekt Südschnellweg/Hildesheimer Straße, das bei Anwohnern auf Ablehnung stößt. Krach betonte, dass die Region das Vorhaben nicht infrage stellen werde. Gleichwohl sei die Planung dafür bereits 2014 aufgenommen worden. Die Berechnungen für das Projekt sollten überprüft werden. Bislang sei es nur ein Autoverkehrsprojekt, die Ansprüche von Radfahrern und Fußgängern und die Belange des ÖPNV sollten stärker berücksichtigt werden, forderte Krach. Baumrodungen sollten nicht beginnen, denn es sei die Frage, ob der Zeitpunkt dazu heute der richtige sei.

Zum Thema Gesundheitswesen führte Krach aus, seine Wahlaussage, alle Standorte der Gesellschaft Klinikum Region Hannover (KRH) zu erhalten, sei nicht mehr sicher. Grund dafür: hohe Defizite in den Häusern. Krach sprach davon, verstärkt nach Synergien zu suchen. Konkret sprach er das in die Jahre gekommene Nordstadtkrankenhaus an. Eine Sanierung der Gebäude sei sehr aufwendig. Der Standort könne aber laut Krach mit dem neu gebauten Klinikum Siloah in Verbindung gebracht werden. Doch das seien sehr sensible Themen, jede Entscheidung sei genau zu prüfen. Für den Krankenhaussektor seien laut Krach künftig 40 bis 50 Millionen Euro pro Jahr an Subventionen nötig.

Hintergrund: Zum 30. Juni 2022 meldete die Region laut HAZ ein Defizit von 34,2 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2021. Im Februar 2022 hatte der Regionspräsident in einer Pressemitteilung für das laufende Geschäftsjahr 2022 ein Minus von fast 35 Millionen Euro prognostiziert.

 

Wie gut ist das Image von Hannover?  Zu dieser Frage gab es unterschiedliche Standpunkte. Hannover liege unter den 16 Landeshauptstädten nur auf dem vorletzten Platz, das Image müsse verbessert werden, sagte Krach. Er bezog sich offenbar auf eine Allensbach-Umfrage, die vom Verlag des Politikjournals Rundblick im November 2021 veröffentlicht worden war. „Provinziell, langweilig und an jeder Ecke ein Blitzer“, gaben Befragte zu Papier. Bei der Image-Umfrage kam Hamburg auf den ersten Platz. Saarbrücken belegte Platz 16.

Die Frage müsse lauten, wie könne das Image besser werde, sagte Krach. In der Region gebe es ein attraktives Messegelände. „Wir brauchen jetzt wieder große Ereignisse“, sagte Krach.


Bericht: Holger Bahl
Fotos: Karin Lahmann