Ein Multitalent und Allrounder made in Hannover: Matthias Brodowy, längst eine Marke unter den Kabarettisten (Deutscher Kleinkunstpreis 2013), sprach in der Reihe „KLARTEXT – Der Presseclub-Talk im KunstLaden“ mit Klaus Ritgen über sich und seine Arbeit als Künstler.
Ein Mann mit Erdung, Demut statt Hochleistung, die innere Berufung erkennen, indem man tief in sich geht. Das klingt fein dosiert, hat therapeutische Untertöne, es sind seine sehr offenen Ratschlägen zum Meistern des eigenen Lebens. Vielleicht kein Patentrezept, doch dem jungen Brodowy (Jahrgang 1972) hat es zur Selbstfindung geholfen.
Vom Schülersprecher der Herschelschule zum Zivildienst im Altenheim. Im Pflichtjahr die Berufung erkannt, Studium der katholischen Theologie und Geschichte. Der Bruch mit der katholischen Kirche (Skandal um Missbrauchsfälle). Der sofortige Übertritt in die protestantische Kirche.
Heute Mitglied im Kirchenvorstand der Marktkirche. Mitherausgeber des Sozialmagazins Asphalt. Und, was andere etwas mehr bemäntelt darstellen würden: kein Examen abgelegt, außer dem C-Schein für Kirchenorganisten mit einem Faible für barocke Allgewalt in seinem Orgelspiel vor der Gemeinde. Auch das ist Brodowy.
Gefühlt hat Brodowy fünf und mehr Berufe. Und eine politische Meinung hat der Buchautor auch, der von Corona die erdende Wirkung für sich entdeckte. „Man muss nicht zweimal im Jahr in den Urlaub fliegen.“ Für ihn wurde die Ampel zerredet. Die künftige Mehrheitsbildung nach dem 23. Februar werde nicht leichter. Politik sei eine Melange von Meinungen. Sein Appell: Sehr viel stärker müsse die Meinung der 28 Millionen Menschen im Ehrenamt gehört werden.
Unser Partner h1 hat diesen Talk aufgezeichnet und sendet ihn an diesen Terminen:
Montag, 30.12. um 20:45 Uhr
Dienstag, 31.12. um 15:30 Uhr
Mittwoch, 01.01. um 22:15 Uhr
Samstag, 04.01. um 20: 00 Uhr
Text: Holger Bahl
Fotos: Torsten Hamacher, Thorsten Luhm