„Region Hannover braucht mehr Wohnungen“

Hauke Jagau

Im Umland von Hannover müssen einer Entwicklungsstudie zufolge bis 2025 rund 28.300 Wohnungen entstehen, da die Region weiter wächst und Neubürger deshalb Wohnraum brauchen. Deshalb will die Region Hannover die Wohnungsbauprogramme der Kommunen, bei denen die Planungs-und Bauhoheit liegt, durch finanzielle Anreize befeuern. „In den Jahren 2019 bis 2021 stellen wir jeweils 20 Millionen Euro für eine pauschale Förderung zur Verfügung“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau. In den drei Jahren sind das also zusammen 60 Millionen Euro.

Jagau informierte über die Gebietskörperschaft, die vor allem die Leistungen der Daseinsvorsorge für rund 1,2 Millionen Einwohner in 21 Städten und Gemeinden sicherstellt. So ist die Region Hannover zum Beispiel Trägerin des öffentlichen Personennahverkehrs und der Abfallentsorgung, aber auch der örtlichen Sozialhilfe, der berufsbildenden Schulen und der kommunalen Krankenhäuser. Umwelt, Regionalplanung und Naherholung sowie Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung sind weitere Aufgabenbereiche.

Am Beispiel der Gesundheitsversorgung und der Planung von S-Bahn-Linien machte Jagau deutlich, in welchem komplexen Gefüge sich Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse der Region bewegen. Er sieht darin einen der Gründe für das nicht immer gute Image in der Öffentlichkeit.

„Wenn wir Politikverdrossenheit vermeiden wollen, müssen wir die Vielschichtigkeit gesellschaftlicher Problemlagen vermitteln“, zeigte sich Jagau überzeugt. Mit einem Beschluss etwa für ein Pflegepersonal-Stärkungsgesetz allein sei es nicht getan, wenn es an Pflegekräften mangele.

Jagau äußerte in diesem Zusammenhang seine große Sorge, dass sich auch in Deutschland im öffentlichen (politischen) Diskurs eine Haltung ausbreite, die mit Misstrauen und Teilwahrheiten eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erschwert. Er bezog sich dabei auch auf seine Erfahrung als Versammlungsleiter bei der Mitgliederversammlung von Hannover 96.


Bericht und Fotos: Katharina Kümpel