Der Verein Digitales Hannover e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, den Trend zur Digitalisierung in der Region Hannover zu unterstützen und ehrenamtlicher Impulsgeber für neue Zukunftsprojekte zu sein.
Im Presse Club Hannover sprach am Dienstagabend Vorstandsmitglied Michael Hobusch über die Initiativen „Medienkompetenz an Schulen fördern“ und digitale Bildung für die ältere Generation. Die amtierende Vorsitzende Dr. Sabine Wilp begrüßte den Referenten im KunstLaden unseres Mitglieds Klaus Ritgen beim turnusmäßigen Clubabend.
Digitales Hannover versteht sich als „Vernetzer, Vermittler und Vorantreiber“ auf diesem Zukunftsfeld. Die Mission: „Wir gehen dahin, wo man uns im Zuge der digitalen Transformation am meisten braucht“, sagte Hobusch. Das seien vor allem digitale Bildung an Schulen und die Verbesserung moderner Infrastruktur. Die Gefahren des Internets für junge Menschen stehen im Focus. Über Fake News, Cybermobbing und weitere kriminelle Aktivitäten informierte der Verein schon im Februar bei einer Talkrunde mit Experten.
Das Thema Mediensucht bei Schülerinnen und Schülern stand im Juni auf der Agenda des Vereins. Die Folgen zu früher Mediennutzung waren Thema, und die Frage, wie die Vorbildrolle junger Eltern heute aussieht. Präsentiert wurde auch eine App, die den persönlichen Medienkonsum reduzieren soll. Verantwortlich sind die jungen Leute des Projekts Bessermacher:in, das von der Initiative NachwuchsKraft ins Leben gerufen wurde.
Hobusch zeigte sich kritisch zum aktuellen Stand bei der Digitalisierung in Bildungseinrichtungen. Mit dem Zitat: „Die Schule sollte das schönste Haus im Dorf sein“ legte er den Finger in die Wunde möglicher Defizite im Bildungssektor. Die Menschen verlören kognitive Fähigkeiten durch zu frühe und zu ausgiebige Mediennutzung. Schule müsse sich auf individualisiertes Lernen umstellen in Abkehr vom heutigen Frontalunterricht. Frei nach dem Motto: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren will“ rezitierte Hobusch.
Sein Verein wolle den Focus auf Umsetzungsprobleme bei der Transformation richten. In seiner Praxis bei Schulbesuchen habe er gute und erschütternde Beispiele erlebt. Vieles hänge an den Schulleitungen. Seine Erfahrung aus einer Umfrage unter 1000 Schülern: Beim Thema Mediennutzung misstrauten Schüler weniger unsicheren Quellen im Netz als den Lehrkräften …
Bericht: Holger Bahl
Fotos: Dr. Sabine Wilp, Holger Bahl