Mit Sonnenkraft um die Welt

Dr. Andreas Meier im Presse Cub Hannover

Es gehört zu den letzten Herausforderungen der Neuzeit und ist sicher auch nicht ganz ungefährlich. Mit einem filigranen, extrem windanfälligen Flugzeug allein die Welt zu umrunden – noch dazu ausschließlich mit Sonnenenergie. Darüber berichtete Dr. Andreas Meier von der Solvay GmbH am 24. Mai 2016 im Presse Club Hannover.

Nach einer kleineren Havarie im letzten Sommer in Japan und einer neunmonatigen Zwangspause auf Hawaii ist die Weltreise zwar noch nicht beendet, aber Solar Impuls 2 hat schon genug Rekorde und Höchstleistungen erreicht, um die Außergewöhnlichkeit dieses Projektes zu verdeutlichen. Und am Ende werden auch hannoversche Gene dazu beigetragen haben, dass zwei Abenteurer aus der Schweiz, die sich in dem kleinen Cockpit abwechseln müssen, diese zukunftsweisende Mission Schritt für Schritt zum Erfolg bringen.

Dr. Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Solvay GmbH in Hannover, wusste einem kleinen, aber interessierten Kreis sehr ausführlich von der gegenwärtigen Aktion von André Borschberg und Bertrand Piccard zu berichten, die immerhin über 15 Jahre vorbereitet wurde. Inzwischen hat das Flugzeug mit der Spannweite eines Jumbo-Jets den Pazifik überquert und ist aktuell in den USA auf dem Weg, den Atlantik zu erreichen. Dieser muss dann zwar auch noch überquert werden, aber Dr. Meier gab sich zuversichtlich, dass die beiden Schweizer Piloten und Abenteurer auch das schaffen werden.

Der gute Kontakt zwischen Solvay und der Familie Piccard reicht mindestens zurück bis 1927, als Auguste Piccard, der Großvater von Bertrand, in Brüssel am fünften Physiker-Kongress des Unternehmens Solvay teilnahm. Solvay hat sich bei der Weltumrundung aber auch so stark eingebracht, um modernste Komponenten nicht nur zu erproben, sondern auch bekannter zu machen. Aus Hannover sind gleich zwei mit an Bord: Das Treibmittel Solkane für den Polyurethan-Schaum der Cockpit-Isolierung wurde hier entwickelt. Es verbessert die Isolierwirkung gegenüber herkömmlichen Materialien um 40%. Der Elektrolyt-Zusatz F1EC macht Akkus haltbarer und leistungsfähiger.

Ob wir das Flugzeug allerdings einmal in Hannover bewundern können, ist eher fraglich, denn nach der Weltumrundung dürfte es sicher in ein Museum kommen, die Transportkosten sind auch enorm hoch. Aber wir freuen uns, nach der geglückten Reise noch etwas mehr darüber zu erfahren …

Bericht: Horst-Dieter Görg

Mehr dazu schon jetzt im neuen Buch von Dieter Tasch und Horst-Dieter Görg: Es begann in Hannover – Reifen, Raketen, Rekorde, 19,99 € im Buchhandel, ISBN 978-3-945497-00-5.